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Protestkundgebung gegen die Atommüll-Transporte von/zu Ahaus


20. August 2023

Lesen, handeln, weiterschicken!

Lieber Peter Meyer,

in der Auseinandersetzung um die für 2024 geplanten Atommülltransporte vom Zwischenlager in Jülich ins Zwischenlager nach Ahaus hat sich die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen für den Verbleib des Mülls in Jülich und den Neubau eines Zwischenlagers ausgesprochen. Sie widerspricht damit der Einschätzung mehrerer Bundesministerien. Diese wollen einen Transport nach Ahaus, weil es die schnellere und kostengünstigere Lösung sei. In Jülich lagern 152 Castoren mit hochradioaktivem Müll – in einem Zwischenlager, für das es wegen Sicherheitsdefiziten seit 2013 keine Genehmigung gibt. Ende Juni wurden die geplanten Fahrten bereits mit einem leeren Schwertransporter getestet.

Viele Gründe sprechen für den Neubau eines Lagers in Jülich:

  • Ein robuster Neubau würde mit maximalen Sicherheitsstandards errichtet werden können.
  • Jeder Castortransport ist gefährlich.
  • Auch das Zwischenlager in Ahaus verfügt nur über eine Genehmigung bis 2036. Es ist völlig unklar, wie es danach weitergeht.
  • Die Aufbewahrungsgenehmigung in Ahaus wird aktuell beklagt, eine gerichtliche Entscheidung steht noch aus. Eine schnelle Lösung des Problems durch den Transport erscheint daher fraglich.

Am Verschiebe-Wahnsinn von Ahaus zeigen sich die grundlegenden Probleme bei der Zwischenlagerung des deutschen hochradioaktiven Atommülls: Planlosigkeit und mangelnde Sicherheitsstandards. Die Suche nach einem dauerhaften, tiefengeologischen Lager verzögert sich und wird viel länger dauern als geplant. Aus den für maximal 40 Jahre geplanten Zwischenlagern werden Langzeitlager für mindestens 100 Jahre. Atommüll wird, weil er an einem Ort nicht bleiben soll, an einen anderen, aber ebenfalls ungeeigneten Ort verbracht. Nur, um dann wahrscheinlich noch einmal verschoben zu werden, wenn er auch dort wieder weg muss. So produziert die Regierung eine Vielzahl unnötiger und gefährlicher Atommülltransporte. Die Behälter, in denen der Müll lagert, wurden ebenfalls nicht für solch einen Langzeit-Betrieb gebaut. Die Anforderungen an diese Behälter sind also sehr viel größer als gedacht, und es bedarf hierzu einer umfassenden Untersuchung und Forschung.

Mit dem wahllosen Herumkarren von Atommüll muss endlich Schuss sein. Es braucht ein schlüssiges, mit den Betroffenen gemeinsam erarbeitetes Gesamtkonzept zur maximal sicheren Langzeit-Zwischenlagerung von allen Atommüll-Sorten in Deutschland. Bis dahin dahin sollte jeder Müll bleiben, wo er ist – auch der aus Jülich!

Die nächste Protestkundgebung gegen die Transporte findet nächste Woche Sonntag, den 20. August, um 14 Uhr im Zentrum von Ahaus (am „Mahner“) statt.

Herzliche Grüße
das ganze .ausgestrahlt-Team

Markt 16
Ahaus, 48683

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