Die BISS beteiligt sich zum 13. Jahrestag der Atom-Katastrophe von Fukushima und dem 38. Jahrestag der Atom-Katastrophe von Tschernobyl wieder finanziell an der Anzeige der IPPNW in der Süddeutschen Zeitung.
Die IPPNW will […] in einer ganzseitigen Anzeige auf die gesundheitlichen Gefahren der Atomenergie hinweisen. Denn diese Atomkatastrophen und das Leid der Menschen müssen in Erinnerung bleiben! Zum Fukushima-Jahrestag am 11. März werden wir zudem betonen, dass Atomenergie schon im Normalbetrieb die Bevölkerung gefährdet, insbesondere die Strahlensensiblen unter ihr, also Frauen und Kinder.
Die Bundesagentur für Sprunginnovationen hat eine Machbarkeitsstudie für die Transmutation radioaktiver Abfälle in Auftrag gegeben. Durch Neutronenbeschuss von alten Brennelementen soll die Strahlungsdauer verkürzt werden – das Versprechen ist, die Lagerung hochradioaktiver Abfälle könne deutlich verkürzt werden, ein Vorteil gegenüber der bisher notwendigen Lagerung hochradioaktiver Abfälle für eine Million Jahre. Möglicher Standort für eine solche Anlage seien die Zwischenlagerstandorte Ahaus oder Gorleben.
Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) hält nichts von einer solchen Versuchsanlage:
„Man muss den Menschen dann auch offen sagen, dass die Transmutation der Wiedereinstieg in die Atomkraft wäre.“
BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: „Laut den Modellrechnungen müssten drei bis 23 dieser auf Transmutation ausgelegten Atomkraftwerke zwischen 55 und 300 Jahren betrieben werden, um einen Großteil der deutschen Transurane zu transmutieren, warnt unter anderem das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE). Das würde somit den Aufbau einer umfangreichen kerntechnischen Industrie notwendig machen – mit den entsprechenden Folgen: radioaktiver Belastung von Luft, Wasser und Böden.“
Im Endeffekt würde sich das Abfallvolumen der schwach- und mittelaktiven Abfälle deutlich erhöhen. Die BI schreibt:„Auf ein Endlager für hochradioaktive Abfälle könnte auch deshalb nicht verzichtet werden, da nur ein Teil der hochradioaktiven Abfälle überhaupt transmutiert werden kann. Die verglasten hochradioaktiven Abfälle in Gorleben kommen für die Transmutation ohnehin nicht in Frage – da ist schon mal ein Denkfehler. “
Die immer wiederkehrende Hoffnung, auf diese Art und Weise die Brisanz der Atommülllagerung zu minimieren, erinnere stark an die Vorschläge aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts, wie die, den Atommüll in den Weltraum zu schießen.
Ehmke: „Das neue Projekt ist vor allem alte Atommüllsuppe in neuen Schläuchen.“
Luftbild der Atomanlangen in Braunschweig | Foto: Dieter Heitefuß
Eckert & Ziegler hat Ende 2024 einen Bauantrag für seine ca. 2,3 ha große Ackerfläche gestellt, die direkt an seine Atommüll-Verarbeitungsanlage grenzt.
Eckert & Ziegler will dort ein großes Bürogebäude und ca. 50 Autoparkplätze bauen, sowie große Flächen versiegeln und einen Zugang zum Gieselweg der Feldmark-Interessengemeinschaft herstellen. Dieser Bauantrag wurde trotz Ablehnung durch den Stadtbezirksrat von der Stadt Braunschweig genehmigt.
GE Healthcare, die zweite große Nuklear-Firma am Standort Braunschweig-Wenden-Thune, hatte im April 2024 angekündigt zum 31. Dezember 2024 seine Produktion zu beenden.
Daraus schließen wir, dass Eckert & Ziegler, wie angekündigt, mehr Mitarbeiter einstellen und den Standort vergrößern will.
An diesem Standort, mitten in einem Wohngebiet, neben Schulen und KiTas, eine Erweiterung der Nuklear-Medizin-Produktion, der industriellen Strahlenquellen-Produktion und der Atommüll-Verarbeitung zu erlauben, sehen wir als nicht akzeptabel an.
Das Gefahrenpotential zeigt sich in den „Anormalen Betriebszuständen“, „rauchenden Fässern“ oder Überschreitungen von Abluftwerten, die zu Meldepflichtigen Ereignissen geführt haben.
Wir fordern nun zum wiederholten Mal den Oberbürgermeister Dr. Th. Kornblum und die Verantwortlichen der Stadt Braunschweig und im Land auf, diesem Tun von Eckert & Ziegler einen Riegel vorzuschieben und die Sicherheit der Bevölkerung in den Vordergrund zu stellen.