Braunschweiger Zeitung unterstützt Atomkraft

Die Braunschweiger Zeitung druckt mal wieder unkommentierte Fakten ohne korrekten Zusammenhang ab, die dem nicht „sehr gut“ informierten Leser den Eindruck vermitteln, Atomkraftwerke seien die Zukunft.

Verschwiegen wird:

  • Atomkraftwerke sind enorm teuer, und werden darum nur mit hohen Subventionen aus Steuergeldern überhaupt bezahlbar.
  • Der Bau der Atomkraftwerke und die Herstellung von Kernbrennstäben erzeugen enorm viel CO2.
  • Jede, wenn auch anteilsmäßig nur kleine, Reduktion von CO2 hilft, die weltweite CO2 Reduktion zu unterstützen.
  • Es gibt immer noch kein Endlager für Atommüll.
  • Die Auswirkungen eines Atomkraftwerke-Unfalls ist selbst für Japan nicht tragbar.
  • Die Windkraft wurde in den letzten Jahren durch die Politik in Deutschland enorm reduziert und zurückgefahren. Wir hoffen auf die neue Bundesregierung, die Windkraft und Photo-Voltaik wieder zu unterstützen.
  • Die EU könnte die Atomkraft nur deswegen als „nachhaltig“ einstufen, weil die anderen europäischen Staaten einfach nur zu spät dran sind, um kurzfristig auf erneuerbare Energien umzustellen (der Bau eines AKW dauert 10-20 Jahre). Aber selbst Frankreich will zukünftig auf erneuerbare Energien umstellen!

Die AG Schacht Konrad erwidert in einem Leserbrief an die BZ:

Eher Kreisklasse als Weltmeister

Einiges hat der AKW-Ultra Kaufmann [Anmerkung der BISS: Leserbriefschreiber] bei seiner Lobhudelei auf das AKW Grohnde allerdings geflissentlich übersehen:

  • so hatte das AKW Grohnde seit der Inbetriebnahme im Jahr 1985 279 „Meldepflichtige Ereignisse“ und war eines der störanfälligsten in Deutschland während seiner Laufzeit von fast 37 Jahren.
  • Es machte in den letzten Jahren immer wieder Schlagzeilen wegen langwieriger notwendiger Revisionen, die über das übliche Maß hinaus gingen. Immer wieder wurde darauf hingewiesen, dass das Risiko der Wiederinbetriebnahme von Grohnde nach den Mängeln, die bei durchgeführten Revisionen festgestellt wurden, unverantwortlich war.

Hätte Thomas Müller eine diesen Störfällen vergleichbare Verletzungsliste aufzuweisen, würde er vermutlich nicht einmal mehr in der Kreisliga kicken.

Paul Koch (Sozialdiakon i.R.) schreibt ebenfalls einen lesenswerten Leserbrief.