Pressemitteilung zur Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau

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  • Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich
  • Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
  • AKW-NEE-Gruppe Aachen
  • AntiAtomBonn
  • Anti-Atom-Büro Hamburg
  • Arbeitskreis gegen Atomanlagen Frankfurt am Main
  • Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
  • Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
  • Bündnis AtomkraftgegnerInnen im Emsland (AgiEL)
  • Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“
  • Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg
  • Deutsche Sektion der Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzt*innen in sozialer Verantwortung (IPPNW)
  • Elternverein Restrisiko Emsland
  • Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG)
  • SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
  • Wolfenbütteler Atom(undKohle)AusstiegsGruppe

Kontakt: Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, 02562-23125

Silvester vor 40 Jahren: Land NRW erteilte erste Baugenehmigung für
Gronauer Atomfabrik /

Initiativen, BBU und IPPNW fordern sofortige Stilllegung!

(Gronau, Düsseldorf, Berlin, 30.12.2021) Zum Jahreswechsel haben
Bürgerinitiativen aus mehreren Bundesländern, der Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) sowie die Deutsche Sektion der
Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzt*innen
in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW) die sofortige Stilllegung der
bundesweit einzigen Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau (NRW)
gefordert. Aktueller Anlass der Forderung ist der 40. Jahrestag der
Erteilung der ersten Baugenehmigung der bis heute umstrittenen
Uranfabrik am Silvestertag 1981. Die Initiativen und Verbände
kritisieren, dass trotz beschlossenem Atomausstieg in Gronau weiterhin
ohne jegliche Laufzeitbegrenzung Uran für den Einsatz in Atomkraftwerken
in aller Welt vorbereitet werden darf. 2022 werden weitere Proteste
gegen die Gronauer Uranfabrik durchgeführt, zum Beispiel Karfreitag ein
Ostermarsch.

Gegen den Bau der Urananreicherungsanlage, die vom Urenco-Konzern
betrieben wird, wurden in den 70er Jahren etwa 7000 Einsprüche bei den
zuständigen Genehmigungsbehörden eingereicht. Diese wurden dann im Mai
1981 in einem Erörterungstermin behandelt, der ohne Not zeitgleich mit
dem Erörterungstermin zum Bau des Atomkraftwerkes Lingen 2 durchgeführt
wurde. Personen, die gegen beide Atomanlagen Einsprüche erhoben hatten,
konnten nicht an beiden Erörterungen teilnehmen.

Störfälle und Atommüll: Bedenken von 1981 auch heute noch aktuell

Schon direkt nach der Erteilung der ersten Baugenehmigung am 31.12.1981
unter der Regie des damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau – es
folgten bis 2005 mehrere Ausbaugenehmigungen – forderte der Arbeitskreis
Umwelt (AKU) Gronau von den damaligen NRW-Genehmigungsbehörden
(Gesundheitsministerium NRW und Wirtschaftsministerium NRW) die
Rücknahme der Genehmigung.Zur Begründung wurde betont, dass sich in der
Anlage Störfälle ereignen können, dass die Anlage militärisch genutzt
werden könnte und dass die Entsorgung des Atommülls nicht gesichert ist.
„Die Bedenken von damals sind heute immer noch aktuell – ja, sie sind
sogar noch gravierender. Es gab mehrere Störfälle in der Anlage, das
Atommüllproblem ist weiterhin ungelöst und auch die Relevanz der
Urananreicherung für militärische Atomprogramme lässt sich nicht
leugnen“, betont der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau. Der AKU Gronau
engagiert sich nach wie vor gemeinsam mit Initiativen und Verbänden aus
NRW, aus dem Bundesgebiet und auch aus anderen Ländern wie Niederlande,
Russland und Japan für die Stilllegung der Gronauer
Urananreicherungsanlage.

Weitere Proteste geplant – Karfreitag wieder Ostermarsch zur UAA Gronau

Gegen den Bau und Betrieb der Gronauer Urananreicherungsanlage fanden
und finden immer wieder unterschiedliche Protestaktionen statt. Die
größte Demonstration gegen die Anlage wurde 2011, wenige Wochen nach der
Atomkatastrophe in Fukushima (Japan), organisiert. Ein Ostermarsch
führte rund 15.000 Menschen von der Gronauer Innenstadt zur
Urananreicherungsanlage. Und seit Ende 1986 finden immer am ersten
Sonntag im Monat Sonntagsspaziergänge an der Anlage statt. Traditionell
werden sich wohl auch am 2.1.22 um 14 Uhr Mitglieder mehrerer
Anti-Atomkraft-Initiativen an der Urananreicherungsanlage treffen. Fast
genau 40 Jahre nach der Erteilung der ersten Baugenehmigung.

„Vor 40 Jahren hat wohl kaum jemand vermutet, dass der Protest gegen die
Urananreicherung in Gronau so langlebig sein wird. Und es wird weiterhin
konsequent von der NRW-Landesregierung, aber auch von der neuen
Bundesregierung, die Stilllegung des Gronauer Uranmonsters eingefordert.
Rechtsgutachten belegen, dass die Stilllegung durchgesetzt werden kann“,
so der AKU Gronau.

Und der nächste größere Protesttermin steht auch bereits fest:
Karfreitag soll wieder im Schulterschluss mit der Friedensbewegung ein
Ostermarsch zur Gronauer Uranfabrik führen.

Weitere Informationen:

https://bbu-online.de, https://www.ippnw.de, https://sofa-ms.de,
https://urantransport.de, https://www.westcastor.de,
https://aabhh.noblogs.org, https://atomstadt-lingen.de,
https://www.bi-ahaus.de, https://www.bi-luechow-dannenberg.de,
https://waagwf.wordpress.com, https://ostermarsch-gronau.de,
http://www.antiatombonn.de