Nachricht aus Japan

Der 11. Februar 2012 präsentierte sich in Braunschweig als äußerst kältebetonter Samstag. Dennoch beteiligten sich Mitglieder der BISS an der Mahnwache, die anlässlich des nahen Jahrestages der Katastrophe von Fukushima auf dem Kohlmarkt veranstaltet wurde (in Japan wird man am 11. März weniger der andauernden atomaren Katastrophe, sondern der Opfer von Erdbeben und Tsunami gedenken, deshalb die Terminverschiebung). Damit reihten wir uns ein in eine große Zahl von Aktionen. Japanische Bürger nahmen unsere Solidarität sehr wohl zur Kenntnis. Das Aktionsbündnis „Sayonara Nukes“, hinter dem ca. 20 Nichtregierungsorganisationen stehen und das unter anderem die letztjährigen Großdemonstrationen in Japan organisiert hat, schreibt in einer Grußbotschaft:

* Grußwort und Solidaritätsbekundung *
* An alle UnterstützerInnen der Fukushima-Mahnwachen *

Wir bedanken uns von ganzem Herzen für die Ihre Solidarität im Kampf für den Atomausstieg und die Wende in der Energiepolitik. Am 11. März jährt sich die Naturkatastrophe im Nordosten Japans und das darauf folgende nukleare Desaster in Fukushima Daiichi. Die brutale Katastrophe von Fukushima hat große Mengen an Radioaktivität freigesetzt, vielen Menschen ihre Lebensgrundlage und Glück geraubt und die japanische Gesellschaft nachhaltig getroffen. Der Schaden für Natur und Umwelt ist unermesslich groß und die Katastrophe ist gegenwärtig immer noch nicht unter Kontrolle. Angesichts der noch unabsehbaren langfristigen Folgen leben wir Menschen in Japan in großer Unsicherheit und Angst vor gesundheitlichen Schäden. Eine solches Unglück darf sich nie und nirgendwo ein zweites Mal wiederholen.Um den Atomausstieg und die Wende hin zu einer auf regenerativen Energien beruhenden Gesellschaft zu bewerkstelligen, sind wir verpflichtet unsere Stimmen laut und deutlich zu erheben. Viele Bürger planen und beteiligen sich in ganz Japan an Versammlungen und Protesten gegen die Atomenergie, verbunden durch die Überzeugung: „Wir brauchen keine Atomenergie“. Es gilt, kontinuierlich und unaufhörlich diese Überzeugung kundzutun.Wir hoffen weiter auf Ihre engagierte Solidarität und Ihre wichtige Rolle in diesem Kampf. Wir werden weiter für den Erfolg unserer Proteste kämpfen und nicht aufgeben.Im Gefühl großer Solidarität grüßen Sie alle Mitglieder des Organisationskomitees von „Sayonara Nukes 10 Million People`s Action“

 

Obgleich die Katastrophe von Fukushima mit den Gefahren durch Eckert & Ziegler größenordnungsmäßig in etwa so vergleichbar ist wie das Sonnensystem mit der Erde, so stehen beide doch in einem großen Zusammenhang – der Verharmlosung durch die jeweiligen Betreiber, die sich die große Mehrheit der Bevölkerung mittlerweile nicht mehr gefallen lassen will. Nicht umsonst reiht die BISS sich am Jahrestag von Fukushima, dem 11. März, in die Lichterkette zwischen Asse, Konrad und Eckert & Ziegler ein: Wir wollen Licht ins Dunkle bringen, damit niemand mehr durch die Atomkraft oder deren Rückbaumaßnahmen gefährdet wird.