Archiv der Kategorie: Keine Atomindustrie im Wohngebiet!

Die BISS ist beim 1. Mai dabei

Auch dieses Jahr wieder wird die BISS auf der Demonstration des DGB zum 1. Mai mitlaufen und Flagge zeigen. Natürlich ist auch unser Infostand dabei, um über die Problematik der Atomfirmen neben Wohnhäusern und Schulen zu informieren.

Im Anschluss findet im Bürgerpark das Internationale Fest statt. Viele Gruppen stellen sich vor und sorgen für einen tollen 1. Mai.

Für Essen und Trinken ist gesorgt. Aber auch für Musikgruppen auf der Bühne am Steigenberger Hotel sowie für Kinderattraktionen.

Alles findet um den See herum im Bürgerpark an der Nimes Strasse zwischen VW-Halle und Steigerberger Hotel statt.

Start ist 10:30 Uhr auf dem Burgplatz. Anschließend zieht die Demonstration zum Bürgerpark. Von 12:30 Uhr bis gegen 17:30 Uhr wird das Internationale Fest dauern.

Kommt vorbei. Und informiert euch bei uns über den Stresstest zu Eckert & Ziegler und die aktuelle Situation zwischen Umweltministerium, Stadt Braunschweig und Eckert & Ziegler.

BISS e.V.

Vorträge und Diskussionen zur Braunschweiger Nuklearlandschaft

Die BISS veranstaltete am 11. April im Haus der Kulturen einen Vortragsabend mit Diskussionen zu den möglichen radioaktiven Auswirkungen durch die Braunschweiger Nuklearbetriebe.

Dazu gehörte nicht nur die Erläuterung des Stresstests, den die BISS nach den Regeln der ESK neu erstellt hat, sondern auch die aktuellen Beurteilungen radioaktiver Auswirkungen durch die Ärzte der IPPNW.

Mit Dr.Winfried Eisenberg sprach ein kompetenter Arzt und Vertreter der IPPNW über die verschiedenen Auswirkungen radioaktiver Strahlung auf Kinder. Auch setzte er den Evakuierungsrichtwert von 100mSv (innerhalb einer Woche) in einen verständlichen Rahmen. Denn erst bei 100mSv (normal sind 1mSv pro Jahr erlaubt) wird bei einem Störfall evakuiert, aber da haben die Bürger*innen im Braunschweiger Land bereits genug radioaktive Luft eingeatmet, um die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung enorm zu erhöhen (etwa 5000 Menschen von 250000 Einwohnern Braunschweigs).

Die Diskussionsrunde wurde an diesem Abend sehr gut angenommen und konnte vielfältige Aspekte beleuchten. Zum Beispiel,

  • Wie wichtig ist radioaktive Medizin, das bei ihrer Herstellung ein so großes Risiko wie in Braunschweig eingegangen werden darf?
  • warum wird die Bevölkerung bei Störfällen nicht von der Stadt Braunschweig informiert?
  • wie groß ist die Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken, wenn man nicht evakuiert werden kann?
  • warum hilft es bei einer radioaktiven Wolke, die Fenster zu schließen?
  • welche anderen Krankheiten werden auch noch durch radioaktive Strahlung hervorgerufen?
  • Was sind die Auswirkungen von Röntgenuntersuchungen?
  • Helfen Jod-Tabletten bei einem Störfall?

Wir freuen uns, dass wir an diesem Abend etwa 65 Zuhörer und viele neue Mitglieder unseres Newsletters begrüßen konnten und möchten uns für die Spenden zum Rechtshilfefonds Strahlenschutz bedanken, der die fünf Anwohner der Nuklearbetriebe bei ihrer möglichen Klage gegen die Strahlengenehmigung unterstützen wird.

Sollten noch Fragen offen sein, dann kontaktieren Sie uns bitte unter

info@biss-braunschweig.de

BISS e.V.

BISS-Infoveranstaltung: Radioaktive Wolke über Braunschweig – Wie bin ich betroffen?

Informationsveranstaltung der BISS
Mittwoch, 11. April 2018, 19 Uhr
Haus der Kulturen, Am Nordbahnhof 1, 38106 Braunschweig

Eintritt frei!

BISS Info-Abend am 11. April 2018

Ein Szenario, das sich kaum jemand vorstellen kann und mag.
Aber ist es unrealistisch?

Sollte Eckert & Ziegler in Braunschweig-Thune radioaktive Stoffe im genehmigten Umfang vorhalten und es käme durch einen Unfall, einen Störfall oder gar durch einen terroristischen Anschlag zu einer Freisetzung von radioaktivem Material in die Umgebung, also ins Stadtgebiet von Braunschweig, dann müsste mit Evakuierungsmaßnahmen gerechnet werden. Niemand würde für die Beseitigung der radioaktiven Stoffe, die über das Stadtgebiet in Gärten und Häuser verteilt wären, aufkommen.

Die Bürgerinitiative Strahlenschutz Braunschweig e.V. (BISS) lädt zu
einer Veranstaltung ein, um über folgende Punkte zu informieren:

  • Welche Mengen an radioaktiven Materialien dürfen die Atomfirmen am
    Standort Braunschweig-Thune lagern?
  • Welche Szenarien könnten zu einer hohen Freisetzung radioaktiver Stoffe in die Umgebung führen?
  • Welche Folgen wären dann absehbar für die Braunschweigerinnen und Braunschweiger?
  • Welche Freisetzungen von radioaktiven Stoffen erfolgen im täglichen Betrieb?
  • Warum sind Kinder in höherem Maße von radioaktiven Belastungen betroffen?

Über das Thema: „Die besondere Strahlensensibilität der Kinder“
referiert Dr. Winfrid Eisenberg, ehemaliger Leiter der Kinderklinik
in Herford.

Kinder sind viel strahlensensibler als Erwachsene. Der Hauptgrund
dafür ist die hohe Zellteilungsfrequenz des wachsenden Organismus.
Zellen in der Teilungsphase (Mitose) sind durch ionisierende
Strahlen erheblich stärker gefährdet als ruhende Zellen. In der
Nahumgebung der Firma Eckert & Ziegler wohnen Familien mit kleinen
Kindern, es gibt dort Schulen und Kindergärten. Aufenthalt von
Kindern in der Nähe der Nuklearfirma ist nicht verantwortbar
(Leukämie-Risiko).

Dr. med. Winfrid Eisenberg, Kinderarzt

 

Was war in der Bürgersprechstunde vom 4. Dezember 2017 in Thune passiert?

Die BISS forderte auf, mit Stadtbaurat Leuer zum Störfall bei GE Healthcare Buchler und seinen Auswirkungen auf die Umgebung zu diskutieren.

Viele Bürger*innen und Eltern aus Wenden/Thune/Harxbüttel folgten unserer Aufforderung und fragten nach

  • möglichen Vorsorgemaßnahmen
  • oder Störfallreaktionen bzw. Katastrophenschutzplänen
  • oder besonderen Hinweisen für die nahen Schulen und Kindergärten
  • oder wie die Feuerwehr eventuell anders agieren könnte

Es wurde zum Beispiel gefragt, warum bei dem Störfall bei GE Healthcare Buchler am 22. November 2017 erst die radioaktive Luft aus den Produktionsräumen für die Radiopharmaka in die Umgebung abgelassen wurde, bevor die Unbedenklichkeit der Abluft gemessen wurde. Tatsächlich wurde laut Aussage des Landesumweltministeriums der Tagesgrenzwert um 40 % überschritten. Und erst 3 Tage später wurde durch Umgebungsmessungen und theoretische Berechnungen die Ungefährlichkeit des Störfalls bestätigt.

Auf Nachfragen der anwesenden Eltern musste Stadtbaurat Leuer zugeben, dass es keinen Plan gibt, wie die Schulen und Kindergärten bei radioaktiven Wolken aus Richtung der Nuklearfirmen reagieren sollen. Obwohl jeder die Aufrufe der Feuerwehr von Großbränden kennt, Fenster und Türen geschlossen zu halten, wird dieses Vorgehen nicht als Schutzmaßnahme, sondern für Panikmache gehalten.

Für einen Vergleich bezüglich des Störfalls bei GE Healthcare Buchler mit radioaktivem Jod131 zitieren wir das Bundesamt für Strahlenschutz zur Belastung der Bundesrepublik nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl:

„Einige Bundesländer legten wesentlich strengere Maßstäbe an, beispielsweise mit der Empfehlung, Frischmilch mit Konzentrationen an Jod-131 oberhalb 20 Becquerel pro Liter nicht zu verzehren.

Wegen seiner kurzen Halbwertszeit von etwa 8 Tagen war Jod-131 bereits nach wenigen Wochen weitgehend zerfallen. Die gesamte Belastung durch radioaktives Jod rührte von einer Menge von weniger als 1 Gramm her, die sich über der damaligen Bundesrepublik Deutschland abgelagert hatte.“

Anmerkung der BISS, beim Störfall bei GE Healthcare Buchler wurden 40ml (bzw. ca. 40 Gramm) Flüssigkeit freigesetzt, in der sich auch radioaktives Jod131 befand. Nachrechnungen der BISS zeigen, dass es bei dem Braunschweiger Störfall glücklicherweise weniger als die nach Tschernobyl freigesetzten 1 Gramm radioaktives Jod waren. Dies zeigt aber auch, dass geringe Mengen nicht automatisch harmlos sein müssen

Die BISS fand es sehr bemerkenswert das die Bürger*innen aus Wenden/Thune/Harxbüttel sich engagiert zu diesem Thema geäußert und nachgefragt haben. Wir finden es gut, wenn sich Bürger*innen zu den sie interessierenden Themen informieren. Aber leider reichten auch die eineinhalb Stunden dieses Abends nicht aus, um wenigstens dieses eine Thema abschließend zu behandeln.

BISS e.V.