Grenzen und Defizite des Nuklear-Katastrophenschutzes

Hinweis auf einen Vortrag und Diskussion

Mittwoch, 27.02.13, 18.00 – 20.30 Uhr
Ärztekammer Braunschweig (großer Saal)
An der Petri-Kirche 1
Braunschweig

Referentin: Angelika Claußen, Ärztin, IPPNW

Die Veranstaltung wendet sich an alle ärztlichen und nichtärztlichen Interessierten, die sich im Vorfeld des 2. Jahrestages der Reaktor-Katastrophe von Fukushima über die ungeklärten Fragen eines Bevölkerungsschutzes informieren möchten. Frau Claußen befasst sich seit Jahren in der IPPNW mit den Gesundheitsfolgen der Atomenergie. Sie berichtet von der IPPNW-Delegationsreise nach Japan/Fukushima im Sommer 2012, von den akuten Folgen auf Schwangerschaften und Geburtenraten, von den  Latenzerkrankungen Schilddrüsenkrebs und Leukämie, die nach der Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl beobachtet wurden. Eine Katastrophenschutzübung in unserem »Nachbar-AKW« Grohnde im letzten November fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit
statt. Die vom Bundesamt für Strahlenschutz eingemahnte 170km-Zone wurde bei weitem nicht eingehalten.

Frau Claußen wurde zur Pressekonferenz der beteiligten Behörden nicht zugelassen. In den hiesigen Plänen wird für große Unfälle von einer Strahlungsdauer von 48 Stunden ausgegangen, in Fukushima hielt diese aber 25, in Tschernobyl 11 Tage an. Jodtablettenausgabe ist nur für Menschen unter 18 Jahren und Schwangere vorgesehen. Von zeitnaher Ausgabe ganz zu schweigen. Hiesige Grenzwerte sind noch viel höher angesetzt als die japanischen und tragen weder den Erfahrungen
bisheriger Unglücksorte noch der Problematik der Strahlensensibilität am Menschen (Referenz-Embryo) Rechnung. Mangelhafter Bevölkerungsschutz ist eine der offenen Rechnungen der Atomenergie.

www.kurzlink.de/katastrophenschutz
www.grohnde-kampagne.de

Veranstalter:

IPPNW
IPPNW-Regionalgruppe Braunschweig
(Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung)