Archiv der Kategorie: Allgemein

Das Ergebnis ist . . .

Mal kurz zusammengefasst:

  • wir konnten mehr als 4000 Unterschriften an die Bürgermeisterin Frau Rohse-Paul übergeben. Weitere 300-400 Unterschriften konnten nicht mehr abgeholt werden. Es gab den Vorschlag, weiter einzusammeln und damit das Thema „Keine Atommüllverarbeitung und -Lagerung in Braunschweig“ mit vielen Braunschweigern weiter diskutieren zu können. Anwesend bei der Übergabe um 16 Uhr waren etwa 20 Kinder und 30 Erwachsene und 60 gelbe Luftballons, die zuvor liebevoll bemalt worden waren.
  • die SPD hat sich mit den Grünen, der BIBS, den Linken und Piraten darauf geeinigt, dass die SPD diesen Antrag einbringt:
    • Bebauungsplanänderung, dass heißt: keine Baugenehmigungen bis der Bebauungsplan neu geregelt wurde.
    • Vorbereitung einer Veränderungssperre für die Ratssitzung am 28.Februar, dass heißt: Verlängerung der Zeit, in der keine Baugenehmigung erteilt werden darf.
    • Experten-Hearing, dass heißt: alle Beteiligten (GAA, BfS, NLWKN, EZN, BISS, weitere Experten) sollen den Rat der Stadt in einer öffentlichen Anhörung davon überzeugen, was gut für Braunschweig ist.
    • Formaler Punkt, damit sichergestellt ist, dass die Entscheidung zum Bebauungsplan auch wirklich satzungstechnisch korrekt durchgeführt wurde (der Rat „zieht die Angelegenheit an sich“).
  • Die CDU hat die Punkte 2-4 mitgetragen. Allerdings wollten sie die Bebauungsplanänderung nicht beschließen. Das heißt, hier wäre dann eine Hintertür offen geblieben: In der Zeit bis zur nächsten Ratssitzung bis zum 28.Februar hätte EZN die Bauunterlagen einreichen können und damit den Bauantrag unangreifbar machen können.
  • Die Tribüne war ab 17:30 Uhr mit etwa 50 Erwachsenen und den dazu gehörenden Kindern gefüllt; viele davon waren bereits seit 14 Uhr anwesend. Der Rat hat allen Eltern und deren Kindern den Gefallen getan und den Punkt 42 mit den uns interessierenden Anträgen auf 19 Uhr vorgezogen.
  • Schließlich wurde dann der komplette Antrag der SPD unter unserem Beifall – mit wehenden gelben Luftballons – und dem der Ratsmitglieder beschlossen. Damit haben wir nun die Zeit gewonnen, die nötig ist, damit der Rat der Stadt sich ein Bild machen und hoffentlich die aus unserer Sicht richtigen Schlüsse ziehen kann.
  • Es wurden 3 Bürgerfragen der BISS an den Rat gestellt.
    • Wie geht der Rat der Stadt mit der Gefährdung um, die durch den Flugzeugverkehr über EZN entsteht? Eventuell Einrichtung einer Flugverbotszone?
      Antwort: Das liegt nicht bei der Stadt, sondern beim Bundesverkehrsministerium
    • Warum kauft die Stadt gerade jetzt einen mobilen Dekontaminations-Container?
      Antwort: dieser Container sei nicht nur für radioaktive Unfälle, sondern auch für chemische Unfälle einsetzbar und es würden bereits seit drei Jahren jeweils 700.000 Euro jährlich zurückgelegt, um diesen Container nun bestellen zu können.
    • Eigentlich muss der Oberbürgermeister an der Bürgerfragestunde teilnehmen, weil diese Fragestunde zur Ratssitzung gehört. Warum nimmt der OB meist nicht daran teil und wie gedenkt der Rat damit umzugehen?
      Antwort: Auch ohne den OB wurden immer alle Fragen der Bürger durch die anwesenden Experten der Stadtverwaltung beantwortet.

Wer nicht anwesend sein konnte, kann vielleicht, wie heute schon geschehen, beim nächsten Mal am PC mithören. Der Piratensender http://www.piraten-radio.net/ hat die Ratssitzung live bis 22:23 Uhr übertragen. Protokolle zum Nachlesen findet man beispielsweise bei den Piraten oder der BiBS-Fraktion.

 

BZ verursacht Verwirrung. Ratssitzung behält Dringlichkeit!

Nicht irritieren lassen: Trotz des verwirrenden Titels „Eckert & Ziegler – keine Entscheidung über Veränderungssperre“ in der heutigen BZ-online wird (so erwähnt es auch der Bericht) über existentiell Wichtiges entschieden. Nämlich darüber, ob für das Industriegebiet in Thune neue Bebauungspläne aufgestellt werden.

Der Grund dafür ist, dass ein Beschluss über eine Veränderungssperre möglicherweise rechtlich nicht in derselben Sitzung gefasst werden darf, in der über die Bebauungspläne entschieden wird. Das bedeutet aber nicht, dass die Veränderungssperre nicht beantragt werden wird! Nur eben später. Aber auch die Entscheidung über die Bebauungspläne ist für die Bürger zentral, denn sie schafft zeitlichen Aufschub für bis zu 12 Monate.

Es bleibt also dabei: Wir sollten möglichst zahlreich dort erscheinen, um den Rat zu unterstützen. Wer kann, kommt um 14 Uhr; der EZN-relevante Tagesordnungspunkt wird aber voraussichtlich nicht vor 17:30 besprochen werden (ohne Gewähr), deshalb 17:30 Uhr Treffen vor dem Großen Sitzungssaal für alle, die später dazustoßen – es gibt gelbe Ballons in Anlehnung an das japanische Anti-Atomkraft-Symbol, um dem Rat zu zeigen, wer wegen Eckert & Ziegler im Saal sitzt.

Die Übergabe der über 3500 Unterschriften erfolgt in der ersten großen Sitzungspause gegen 16 Uhr an Frau Bürgermeisterin Rohse-Paul.

Bürger geben ihr Votum gegen eine Baugenehmigung von Eckert & Ziegler ab: Übergabe der Unterschriftenliste morgen im Rathaus

Über 3500 Personen haben sich in einer kurzfristig angesetzten Unterschriftenaktion klar gegen eine Baugenehmigung von Eckert & Ziegler ausgesprochen.

Morgen tagt der Rat der Stadt und stellt die Weichen für die weitere Entwicklung. Die Unterschriftenliste wird in der ersten Sitzungspause (wahrscheinlich gegen 16:00) im Rathaus an die Bürgermeisterin Frau Rohse-Paul übergeben.

Schulleiter des Lessinggymnasiums gegen Erweiterung

LessinggymnasiumDer Leiter des Lessinggymnasiums Braunschweig-Wenden, Wolfgang Froben, äußert sich auf der Homepage der Schule sehr besorgt über die Erweiterungspläne bei Eckert und Ziegler (www.lg-bs.de; unter „NEWS – Aktuelles – Eckert & Ziegler“). Die Schule liegt keine 400m vom Betriebsgelände entfernt.

Einige bemerkenswerte Zitate aus Herrn Frobens Brief an den Braunschweiger Oberbürgermeister, Herrn Hoffmann, der in leicht abgewandelter Form auch an den Umweltminister gesandt wurde:

„Es darf aus pädagogischen Gesichtspunkten nicht sein, dass junge Menschen aus ihrem Klassenzimmer auf ein Betriebsgelände gucken müssen, auf dem Rückstände aus der Asse oder aus Atomkraftwerken dekontaminiert werden. Die Angst stört das Lernen.“

Aber das ist nicht sein einziges Argument. Nach einer Auflistung der Unsicherheiten in Bezug auf Überwachung, Gesundheitsrisiken usw. schreibt er:

„Die Antworten auf Fragen, die ich an das Braunschweiger Gewerbeaufsichtsamt gerichtet habe, konnte diese Unsicherheiten nicht beseitigen.“

Und schließlich: „Der beginnende Ausstieg unseres Landes aus der Energiegewinnung durch Kernspaltung wurde durch die Bundesregierung mit der veränderten Einstellung der Bevölkerung zu Atomkraftwerken und zu nuklearem Abfall begründet. Wenn diese Befindlichkeit der erwachsenen Wähler so viel bewirkt, sollten dann die Beschwernis und die Sorgen der Kinder nicht auch ernst genommen werden?

In unmittelbarer Nachbarschaft zu zwei Schulen die Rückstände aus der atomaren Vergangenheit zu bearbeiten, ist daher keine gute Idee, kein verantwortbares Vorhaben. Als Schulleiter und Pädagoge bitte ich Sie daher, in Rat und Verwaltung der Stadt Braunschweig mit allen Mitteln darauf hinzuwirken, die genannten Pläne zu verhindern.“

 

Veränderungssperre und Sicherheitsstandards

Heute titelt die BZ „Veränderungssperre verhindert höhere Sicherheitsstandards in Thune“. Dort heißt es, der Neubau solle lediglich der Erhöhung der Sicherheitsstandards dienen.

Das widerspricht aber dem Bauantrag, den einige Fraktionen des Stadtrates eingesehen haben und in dem die Rede ist von einer „Produktionshalle zur Verarbeitung von schwach radioaktivem Abfall“.

Eine änliche Aufschrift fand sich übrigens auf einem Modell der Halle, das Mitglieder der BISS während Ihres Gespräches mit Dr. Eckert am 02.11.2011 zufällig zu Gesicht bekamen; als sie Herrn Eckert daraufhin ansprachen, erhielten sie die lapidare Antwort, „da müsse man wohl noch den Namen der Halle ändern“.

Die Aktienmärkte sehen ebenfalls „radioaktive(n) Müll als mögliche(n) Gewinntreiber“ bei Eckert & Ziegler (www.gevestor.de, „Eckert & Ziegler: Die Aktie des Tages“, 23.11.2011).

Es wird immer transparenter, wozu der Neubau tatsächlich dienen soll. Jedenfalls nicht zur Sicherheit der Anwohner oder ausschließlich zur selbstlosen Herstellung von Medizin.

Was die Sicherheitsstandards angeht – eine Firma, die nicht in der Lage wäre, auf ihrem bestehenden Firmengelände entsprechend hohe Standards aufrechtzuerhalten, dürfte wohl kaum für eine Erweiterung infrage kommen. Sofern nicht bereits jetzt die größtmögliche Sicherheit gewährleistet ist, würde sich an diesem Zustand auch durch eine Erweiterung nichts ändern.