Archiv der Kategorie: Allgemein

Atommüllrechtssymposium: aktueller geht’s nicht

Ím Umfeld des Atommüllrechts stehen dringende Fragen zur Klärung an. Das war eines der Ergebnisse beim Symposium zum Atommüllrecht am 23. Oktober 2015, zu dem der Trägerkreis des Fachportals www.atommuellreport.de und Greenpeace eingeladen hatten:

„Während der Bundestag mit seiner Kommission »Lagerung hochradioaktiver Abfälle« diskutiert, wohin der hauptsächlich hochradioaktive Atommüll in vielen Jahrzehnten verbracht werden soll, wird gleichzeitig der Umgang mit Atommüll durch eine Vielzahl von Gesetzen, Verordnungen, Gerichts- und Verwaltungsverfahren präjudiziert.
Im Rahmen des Atommüllrechtssymposiums werden Praktikerinnen und Praktiker die Entwicklungen in einzelnen Bereichen beleuchten und bewerten.“

Eine Zusammenfassung findet Ihr auf der Seite der AG Schacht Konrad; das Fazit dort:

„Eine öffentliche Debatte ist notwendig, nicht nur in Bezug auf die neue Strahlenschutzgesetzgebung, sondern auf den gesamten Komplex mit dem Atommüllrecht.“

Die fachlichen Beiträge des Symposiums kann man auf der Seite atommuellreport.de einsehen.

Buchler-Antrag Türöffner für Eckert & Ziegler? / Containerlager soll vergrößert werden

Die Chemiefirma Buchler, ansässig auf dem Braunschweig-Thuner Nukleargelände, hat beim Gewerbaufsichtsamt eine Erweiterung der Produktion um das 3-fache und eine Ausweitung um eine Verbrennungsanlage beantragt.

Dies geht einher mit einer Ausweitung der Arbeitszeiten am Standort Braunschweig-Thune auf einen 24-Stunden-3-Schicht-Betrieb von montagmorgens 6 Uhr bis samstagabends 22 Uhr.

Beeindruckend ist, dass der Rat der Stadt Braunschweig immer wieder das Ziel betont hat, dass durch den neuen Bebauungsplan die Verträglichkeit zwischen Wohnen und Industrie verbessert werden soll. Das ist mit einer Erweiterung der industriellen Produktion am Standort Braunschweig-Thune sicher nicht vereinbar, aber wer klagt?

Demnächst werden also Mitarbeiter und Transporte auch des Nachts durch die Wohngebiete fahren. Außerdem soll jetzt das nicht genehmigte Containerlager für den Atommüll „geheilt“ werden, indem der Bezirksrat Wenden-Thune-Harxbüttel in seiner nächsten Sitzung (Montag, 2. November, 19 Uhr im DGH BS-Thune) neue Genehmigungsanträge von Eckert & Ziegler auf den Tisch bekommt, ohne dass die Stadtverwaltung Ordnungsstrafen für den jahrelangen Rechtsbruch einfordern kann. Die Anträge von Eckert & Ziegler für den nächsten Bezirksrat beinhalten sogar eine Erweiterung des Containerlagers um ein drittes Stockwerk.

(Dass die Container teils längst 3-stöckig stehen, haben wir hinreichend beanstandet – geändert hat sich nichts.)

Wann kommt wohl der Antrag von Eckert & Ziegler auf einen 24-Stunden-3-Schicht-Betrieb?

BISS e.V.

Neue Atommüll-Konditionierungsanlage bei Eckert & Ziegler?

Die Stadt Braunschweig hat einen neuen Bebauungsplan für das Industrie- und Gewerbegebiet in Braunschweig-Thune verabschiedet. Obwohl mit dieser Neuordnung erhebliche Einschränkungen einhergehen, wird der Neubau der Atommüll-Konditionierungshalle von Eckert & Ziegler nicht verhindert. Stattdessen kann diese zusätzliche Erweiterungsmöglichkeit zu einer Erhöhung des schon jetzt nicht mehr akzeptablen Gefährdungspotentials an diesem Standort und zu einer Atommülldrehscheibe führen.

Ein Bebauungsplan muss sich nach dem Flächennutzungsplan richten. Das Amt für Regionale Landesentwicklung (ARL) Braunschweig verweigert aber der Stadt Braunschweig mit unpassenden Argumenten die Anpassung des Flächennutzungsplanes im Bereich des Geländes der Nuklearfirmen in Braunschweig-Thune und verlangt eine größere Erweiterungsmöglichkeit für die Nuklearfirmen.

Wenn aber

  • der Flächennutzungsplan nicht genehmigt wird (gilt als Vorlage für den Bebauungsplan),
  • der Bebauungsplan nicht in Kraft tritt (kann durch nicht genehmigten FNP ungültig werden) und
  • die Veränderungssperre spätestens zum Jahresende ausläuft,

wird der alte Bebauungsplan wieder gültig und erlaubt Eckert & Ziegler, GE Healthcare Buchler und der Firma Buchler unbeschränkte Erweiterungsmöglichkeiten, direkt in einem Wohngebiet, neben Schulen, Kindergärten und einem Jugendzentrum.

Die Stadt Braunschweig muss hier entgegen wirken.

Denn der Standort ist, wie bereits durch Behörden, Stadtverwaltung und Politiker ausgesagt wurde, völlig ungeeignet und nicht mehr (neu-) genehmigungsfähig. Jegliche Erweiterungsmöglichkeit auf der Basis von Bestandsschutz beschwört ein weiteres Ritterhude herauf.

Standorte zur Verarbeitung von radioaktiven Materialien im industriellen Maßstab wie in Braunschweig liegen in der Verantwortung von Land und Bund.
Darum sind die zuständigen Ministerien für die Auswahl geeigneter Standorte verantwortlich. Der Standort Braunschweig ist definitiv ungeeignet.

BISS e.V.
BISS e.V.

AKW-Angestellte sterben häufiger an Krebs

Der Anti-Atom Info-Verteiler teilt mit:

Zu diesem Thema gibt es einen neuen Beitrag auf der Internetseite von Jörg Sommer, der für die Deutsche Umweltstiftung Vertreter der Zivilgesellschaft in der Endlagersuchkommission ist, siehe http://www.antiatomblog.de/akw-angestellte-sterben-haeufiger-an-krebs/

Der Artikel leitet zum englischen originalen Artikel des British Medical Journal weiter.

Auf der Seite (linker Rand) kann ein News-Letter beantragt werden, um über neue Beiträge informiert zu werden.

 

Atommüllrechtssymposium in Hannover

Atommuellrechtssymposium vom 2015-10-23 in Hannover
Atommuellrechtssymposium vom 2015-10-23 in Hannover

Am gestrigen Freitag organisierte der Trägerkreis des Atommüllreports ein Symposium zum Atommüllrecht. Es trafen sich Rechtsanwälte, Umweltverbände und Bürgerinitiativen zu einem konzentrierten Vortragsmarathon über den aktuellen Stand der Gesetzgebung in Deutschland und Europa zum Thema „Atomrecht“.

Im Mittelpunkt standen aktuelle Urteile zur Un-Gültigkeit von Genehmigungen oder Gesetze und Richtlinien zum Stilllegungsprozess, Strahlenschutz, Standort-Auswahl-Gesetz und Nationalem Entsorgungsprogramm, Europäische Zusammenhänge und Vorgaben sowie rechtliche Rahmen zum Atomausstieg.

Die positive Resonanz auf diese Veranstaltung war hervorragend und wir hoffen auf eine Wiederholung.

Näheres zu diesen Themen und zur aktuellen Diskussion um Themen des Atomausstiegs finden Sie unter www.atommuellreport.de.