Asse-Sicherheit und Fracking schließen einander aus

Wer sich gewundert hat, weshalb eine Bürgerinitiative, die sich den Strahlenschutz auf die Fahne geschrieben hat, in letzter Zeit verstärkt auf Veranstaltungen zum Thema Fracking hinweist, findet abgesehen von unserem Vereinsziel (Schutz von Natur und Umwelt…) im Livestream der Informationsveranstaltung des Asse-II-Koordinationskreises vom 20.06.2012 einen weiteren Zusammenhang:

  • Ab 2:41:45 Zuschauerfrage nach möglichen Erdbeben durch Hydraulic Fracturing (Erdgasgewinnung). Antwort: Hydraulic Fracturing ist in diesem Zusammenhang weniger beunruhigend; bei Förderung von Erdöl oder Erdgas (also auch Fracking) sowie bei der Verpressung großer CO2-Mengen im Zuge von CCS-Maßnahmen allerdings kann eine Gefahr für ein Endlager durch induzierte Erdbeben nicht ausgeschlossen werden.
  • Ab 2:44:39 plädiert Udo Dettmann vom Asse-II-Koordinationskreis in diesem Zusammenhang für die Verwendung jeglicher möglichen Barriere an der Asse und damit ganz eindeutig gegen Fracking, das ja gewolltermaßen geologische Barrieren zerstört.

Protest in NRW

Wie die Initiative Duisburg Atomfrei mitteilt, bereiten das Anti-Atom-Bündnis Niederrhein, Bürgerinitiativen aus Ahaus (wo sich ein Zwischenlager befindet) sowie weitere Organisationen aus NRW eine Demonstration gegen die GNS-Atommüllanlage in Duisburg-Wanheim vor. Kurz nach der nordrhein-westfälischen Landtagswahl war von der rot-grünen Regierung eine Genehmigung zur Ausweitung des Betriebs erteilt worden, der sich 100 Meter vom nächsten Supermarkt und 200 Meter von Wohnbebauung entfernt befindet.

Die Demonstration soll am 30. Juni zur symbolträchtigen Uhrzeit von 11:55, also um „fünf vor zwölf“, auf dem Parkplatz vis-à-vis der GNS-Atomanlage in Duisburg-Wanheim, Ehinger Straße, stattfinden, und zwar unter dem Motto „Konsequenter Atomausstieg: Jetzt GNS Duisburg dicht machen – nicht erweitern“.

Großdemonstration in Japan

Noch immer tritt Radioaktivität aus dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi in die Umwelt aus; dennoch vertraut die japanische Regierung weiterhin auf die gefährliche Technologie. Doch die Bevölkerung hat nicht vergessen, was 2011 geschah: 20.000 Menschen protestierten am Freitag in Tokio gegen das Wiederanfahren zweier Atomreaktoren. Da das online verfügbare Medienecho in Deutschland, soweit wir sehen können, gering ausfiel, verlinken wir hier zusätzlich einen englischsprachigen Artikel. Nächste Woche soll der Protest weitergehen.

Stadtrat beschließt Asse-Resolution

Während der gestrigen Ratssitzung herrschte in einem Punkt seltene Einigkeit: Alle sechs Fraktionen sprachen sich mit einer Resolution gegen die Asse-Flutung sinngemäß für das Konzept „Pumpen statt Fluten“ sowie für die schnellstmögliche Rückholung des strahlenden Mülls aus dem maroden Atommülllager Asse II aus. Ursprünglich hatte die BiBS-Fraktion diesen Antrag eingebracht, nun wurde er interfraktionell gestellt – ein weiterer Schritt auf dem Weg zu verantwortungsvollem Umgang mit den Hinterlassenschaften der Atomindustrie.