Hearing: Werbung greift sehr spät

Die vom Rat der Stadt geforderte Herstellung einer breiten Öffentlichkeit bezüglich des Hearings ist nun, dank Herrn Noske von der BZ, doch noch ganzseitig und in Farbe erfolgt. Leider mussten wir feststellen, dass zuvor nicht sonderlich viel in dieser Richtung unternommen worden war – folgerichtig stoßen wir dieser Tage häufig auf Menschen, die sich eigentlich engagieren möchten, von der heutigen Veranstaltung aber noch nichts Konkretes erfahren haben und dank der (aus ihrer Sicht) Kurzfristigkeit nun aus triftigen Gründen verhindert sein werden.

Schade. Das hätte deutlich fairer ablaufen können.

Eckert und Ziegler betitelt Kinder mit gelben Luftballons als „Kindersoldaten“

Ich empfinde es als eine nahezu unglaubliche Frechheit, dass eine Firma die mit gelben Luftballons anwesenden Kinder der Anwohner, die laut KiKK-Studie als die Hauptgeschädigten in der Nähe kerntechnischer Anlagen anzunehmen sind, als „Kindersoldaten“ betitelt!

Diese Aussage tätigte die Firma Eckert & Ziegler in einer schriftlichen Pressemitteilung, als sie dem NDR am 6. Januar 2012 ein Interview verweigerte.

NDR-Interview. Eckert und Ziegler betiteln Kinder mit gelben Luftballons als Kindersoldaten
NDR-Interview. Eckert und Ziegler betiteln Kinder mit gelben Luftballons als Kindersoldaten

Dokumentation in „Markt“ im NDR Fernsehen

n3Im NDR Fernsehen wurde heute Abend in der Sendung „Markt“ ein gut 7-minütiger Beitrag  zu der Situation rund um Eckert & Ziegler gesendet. Es kommen mehrere Anwohner, Robin Wood, Schuldirektor und Bezirksbürgermeister Hartmut Kroll, ein Fachmann vom Öko-Institut Darmstadt und Herr Aplowski vom Gewerbeaufsichtsamt zu Wort. In der Abmoderation wird auch auf das Hearing am Mittwoch hingewiesen.

Arbeitsplatzgefährdung bei GE und EZN? Nicht durch die BISS!

Das ist schon starker Tobak:

Wenn man seinen Arbeitsplatz gefährdet sieht, so ist das – ohne Wenn und Aber – eine Situation, die sehr persönlich und direkt bedroht. So werden Vorwürfe laut, dass die Aktivitäten der BISS bestehende Arbeitsplätze bei GE-Healthcare und auch EZN gefährden.

Die BISS möchte an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich ihre Position und ihre Ziele darstellen:

  • Kein Hallenneubau und keine massive Erweiterung bzw. kein Neuaufbau des Geschäftsfeldes „Atommüllverarbeitung“,
  • Absenkung der Strahlenemission am Zaun,
  • Absenkung der zugelassenen Grenzen,
  • keine Schönrechnungen, nach dem Motto „da hält sich keiner länger als 2.000h auf“,
  • durchgängige und lückenlose Überwachung aller Emissionen,
  • Transparenz bzw. notwendige Offenheit über das Inventar.

Wir sind betroffen über Ängste, dass diese Forderungen die derzeitigen Arbeitsplätze gefährden sollen, sowohl bei GE als auch bei EZN. Hier kommt allerdings auch ein wenig Wut in Richtung Geschäftsleitung der Unternehmen auf, da hier vermutlich mit den Ängsten der Beschäftigten gespielt wird. Wie kommen die Beschäftigten zu der Meinung?

Wie sollen die oben genannten Forderungen nach mehr Sicherheit und Transparenz sowie einer Einschränkung des Atommüllgeschäfts bei den primär in der Strahlenmedizin tätigen Firmen Arbeitsplätze gefährden?

Hat man in den Geschäftsleitungen Angst, dass nun Dinge ans Tageslicht kommen, die besser unter der Decke geblieben wären? Dadurch dass GE mittlerweile das Inventar offen gelegt hat, bleiben zumindest gegenüber EZN hier große Restzweifel bestehen.