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Neues zur Inventarliste

Mittlerweile ist uns ein neuer Baustein des EZN-Inventars zugegangen. Leider ist er wieder eher nichtssagend! Man stelle sich vor: Wir fordern seit November 2011 die Herausgabe einer vollständigen Liste, bekommen aber höchstens bröckchenweise Einblicke, die niemandem nützen. Wenn ein Gast im Restaurant, der Suppe mit Einlage bestellt, nur ein paar Reiskörner daraus vorgesetzt bekäme, mit dem lapidaren Hinweis, bei Herausgabe eines kompletten Tellers würde die Herkunft der Geheimzutat bekannt und das Geschäft des Kochs geschädigt, würde der wohl ziemlich laut werden!

Sicher wissen wir jetzt allerdings: Insgesamt sind bei EZN 170 Nuklide vorhanden. Mit Verweis auf angebliche Geschäftsgeheimnisse werden sieben davon jedoch nicht aufgeschlüsselt; und das ist problematisch, denn „7 aus 170“ klingt nur harmlos: Tatsächlich machen diese 7 Nuklide über 75 % der Gesamtaktivität aus. Neues zur Inventarliste weiterlesen

Stresstest für EZN?

Das vorzeitig bekannt gewordene Ergebnis des europaweiten Stresstests für Atomkraftwerke lautet: In fast allen europäischen Anlagen besteht Nachrüstungsbedarf. Besonders schlecht schneiden ausgerechnet die AKWs in unserem Nachbarland Frankreich ab, das bekanntermaßen die Atomkraft als Energieressource extrem favorisiert; wenn nun die Empfehlungen umgesetzt werden müssen, wird das Argument, dass Atomkraft die günstigste Variante sei, zumindest neu beleuchtet werden müssen. Für Deutschland bleibt festzuhalten: 12 AKWs wurden überprüft, und in allen müssen Nachbesserungen vorgenommen werden. Stresstest für EZN? weiterlesen

Landtag wiegelt auch im Wesertunnel ab: „Restrisiko“

Dem in Bremerhaven erscheinenden Sonntagsjournal der Nordwestdeutschen Verlagsgesellschaft ist heute zu entnehmen, dass sich der Niedersächsische Landtag auf Anregung der Wesermarsch-Abgeordneten Ina Korter (Grüne) mit der Frage auseinandersetzen musste, ob der Transport von Mox-Brennelementen durch den Wesertunnel (Bremerhaven / Nordenham) verantwortbar sei. Für uns interessant sind dabei u.a. folgende Punkte: Landtag wiegelt auch im Wesertunnel ab: „Restrisiko“ weiterlesen

Bauunterlagen offenbar verschwunden oder nie existent gewesen

Erneute Verdachtsmomente schüren Zweifel an der vorgeblichen Behördentransparenz: Wie die BIBS-Fraktion mitteilt,

  • stimmt die Aussage des Ersten Stadtrates Lehmann, „[d]ie Verwaltung [sei] über die Art und Menge der bei Eckert & Ziegler gelagerten Stoffe informiert“, nur insoweit, als die Strahlenschutz-Erfassungsblätter gewisse Mengen zulassen. Über konkrete Stoffe und Aktivitäten hat die Stadt jedoch keine Informationen, wie im Feuerwehrausschuss zutage kam.
  • stellte sich bei Akteneinsicht heraus, dass „Bauunterlagen zu kerntechnischen Nutzungen rund um das Buchler-Gelände seit Ende der 90er Jahre“ nicht vorhanden waren.

Daraus ergibt sich die Frage, die auch die BISS im Zusammenhang mit den Sondergenehmigungen für GE Healthcare und EZN während der geltenden Veränderungssperre in ähnlicher Form gestellt hat: „Wie sollen städtische Mitarbeiter einen neuen Bebauungsplan für das Gebiet in Thune zwischen Harxbütteler Str. und Gieselweg aufstellen, wenn Lücken in den Bestandsakten klaffen und so eine korrekte Bestandsaufnahme des Vorhandenen beeinträchtigen?“

Deshalb werden sich der Planungs- und Umweltausschuss (PLUA) am 02.10. sowie der Rat der Stadt Braunschweig am 11.10. mit diesen Fragen befassen. Wir sollten dabei sein.

Landtagsgrüne: Verschweigen des Inventars ist unwürdig

Die Landtagsgrünen fordern die Offenlegung des gesamten Inventars bei Eckert & Ziegler: Trotz der Tatsache, dass mittlerweile cirka 70 weitere Radionuklide bekannt gegeben wurden, bliebe noch ca. drei Viertel des radioaktiven Inventars unbenannt oder würde durch die kürzlich herausgegebene Liste nicht abgedeckt. Dieses „Katz- und Mausspiel“ sei „unwürdig“ und müsse beendet werden. Erneut wies man in der Preseerklärung darauf hin, dass die wirtschaftlichen Interessen EZNs nicht über die Informationsrechte der Anwohner gestellt werden dürften, die durch das Umweltinformationsrecht gedeckt seien.