Landessammelstelle: marode Fässer nach Braunschweig?

Wie aus einer Pressemitteilung des Niedersächsischen Umweltministeriums hervorgeht, hat es im Zwischenlager Leese – Betreiber Eckert & Ziegler – wiederum Auffälligkeiten an einem Fass mit radioaktivem Inhalt gegeben. Bereits zuvor hatte es Meldungen über ein korrodiertes Fass gegeben. Deshalb soll möglichst schnell eine neue Halle gebaut werden. Außerdem heißt es, die alten Fässer sollten ‚nachqualifiziert‚ werden (das Wort ‚Konditionieren‘ möchte man durch diese Wortklauberei offensichtlich vermeiden).

Derweil wurde eine Begleitgruppe eingerichtet, in deren Rahmen u.a. eine Präsentation zur Landessammelstelle in Leese vorgestellt wurde. Für Braunschweig interessant ist die Seite 4: Konditionierung erfolgt in „Braunschweig / Jülich“. Die Frage ist: Geht es dabei um Abfälle aus der (teils mit sehr hohen Aktivitäten strahlenden) Nuklearmedizin? Ist hier die Rede von weiterem Atommüll, zum Beispiel aus der englischen Firma Energy Solutions, die Eckert & Ziegler aufgekauft hat? Kommt hier europa-, vielleicht sogar weltweit akquirierter atomarer Abfall ins Wohngebiet? Sollen auch Fässer, die jetzt nicht ’nachqualifiziert‘ werden, in Braunschweig neu konditioniert und in Konrad-Container verpackt werden? Kommt am Ende doch alles nach Braunschweig?

BISS unterzeichnet Positionspapier „Abschaltung, Stillegung und Rückbau von Atomkraftwerken“

Am 07. September legten 76 Umweltverbände, Bürgerinitiativen und Anti-Atom-Gruppen aus ganz Deutschland ein Positionspapier nebst zugehöriger Pressemitteilung zum Umgang mit den Altlasten aus Atomkraftwerken vor. Unter anderem hatten auch die BISS Braunschweig und unsere „Schwesterinitiative“, die BISS Leese, unterzeichnet.

Terminankündigung:

  • 19.09. Atommüllkonferenz in Kassel
  • 23.10. Symposium Atommüllrecht in Hannover

“ … Verträglichkeit zwischen Industrie und Wohnen zu verbessern …“?

Der Auftrag des Rats der Stadt Braunschweig an die Verwaltung zur Erstellung des kurz vor der Veröffentlichung stehenden neuen Bebauungsplanes TH22 in Braunschweig-Thune lautet immer noch, die

„… Verträglichkeit zwischen Industrie und Wohnen zu verbessern …“

Gleichzeitig wird durch den Rat der Stadt und das Gewerbeaufsichtsamt ein 24-Stunden-3-Schicht-Betrieb von Montagmorgen 6 Uhr bis Samstagabend 22 Uhr für die Firma Buchler genehmigt.

Nun wird daraus ernst. Die Firma Buchler hat beim Gewerbeaufsichtsamt den notwendigen Antrag für die Produktionserweiterung und -Umstellung um das 3 fache gestellt.

Für ein Industiegebiet, das laut Aussagen von Behörden und Regierungsvertretern, nie hätte genehmigt werden dürfen und heute niemals mehr genehmigungsfähig wäre, wird viel getan, um diesen Standort mit seinem jetzt bereits enorm hohen Gefährdungspotential im radioaktiven Bereich, nun auch vielleicht als Heimat für Störfallbetriebe zu etablieren.

BISS e.V.

Strahlende Transporter beim Einkaufen – muss das sein?

Ist das die Braunschweiger Auslegung des Minimierungsgebots, das vorschreibt, die radioaktive Belastung für die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten?
Der Laden an dieser Stelle wird übrigens gerade auch zu dieser Uhrzeit sehr stark von den Schülern des nahegelegenen Schulzentrums frequentiert.
Auch Medizintransporter dürfen genausoviel strahlen wie Castortransporte.
EZN möchte genau diese Sparte erweitern, was bedeutet so etwas wird noch weit häufiger vorkommen als bisher.
Dieser Standort ist hierfür neben Wohnhäusern und Schulen völlig ungeeignet.

 

13.09.: BISS-Sonntagsspaziergang mit Special Guest

Nach der Sommerpause starten wir durch: Beim Sonntagsspaziergang ums Braunschweiger Atomgelände am 13. September um 14:00 Uhr begleitet uns Miriam Staudte (Bündnis 90 / Die Grünen). Frau Staudte ist stellvertretende Fraktionsvorsitzende ihrer Partei im Niedersächsischen Landtag. Ihre Funktion als Sprecherin für Atompolitik, Verbraucherschutz und Tierschutz verspricht Gelegenheit zu interessanten Gesprächen.

Treffpunkt: Gieselweg, 38110 Braunschweig.

Wie immer ist der Spaziergang multifunktional:

  • BISS-Info (nicht nur für Neueinsteiger)
  • PolitikerInnen stellen sich unseren Fragen
  • lockere Gespräche im Wandermodus
  • Mini-Demo
  • Frischluft für alle