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Container stiften Verwirrung

Während des Expertenhearings gab Herr Dr. Eckert bekannt:

„Wir wollen dafür sorgen, dass die Container, die im Momen auf die Gelände stehen, in die Halle kommen.“

Und:

„Der Grenzwert, der dort angesprochen wurde im Norden, ja, warum der hoch ist auf Staatsgebiet: Weil da Container stehen. Vermutlich. Wir wollen diese Container in den Bau packen. Das ist, Entschuldigung, wer sich die Sache anschaut, kommt nicht zu anderen Ergebnissen, als dass dieser Bau für alle eine Erhöhung der Sicherheit, eine Erhöhung, ja, der Sicherheit eben ist.“ Container stiften Verwirrung weiterlesen

Gesundheitsamt: Alles in Ordnung?

Wer während des Hearings dem Beitrag von Frau Bruns-Philipps gefolgt ist, die für das Landesgesundheitsamt sprach, war bereits bei den ersten Sätzen erleichtert: Offenbar gibt es keinerlei nachweisbare gesundheitliche Folgen im untersuchten Bereich! Es wäre auch wirklich erfreulich, wenn sich herausstellen sollte, dass Grund zur Entwarnung vorliegt. Frau Bruns-Philipps arbeitete im Vorfeld bereits aufgeschlossen und äußerst sachgerecht mit der BISS zusammen, und ihre Argumentationen gegen eine statistische Relevanz leuchten uns ein. Allerdings: Das heißt nicht, dass alles harmlos ist. Gesundheitsamt: Alles in Ordnung? weiterlesen

Kein Zeitverzug durch Laugen-Ablehnung

Am letzten Samstag, 04.02., war in der Braunschweiger Zeitung auf S. 4 ein Kommentar des Chefredakteurs zu lesen, der erfreulicherweise vieles aus Bürgersicht darstellte. Leider stand darin aber auch:

Die angefallene Lauge muss weg. Ein erprobtes technisches Verfahren in einer genehmigten Anlage gibt es offenbar bisher nur in Braunschweig. Ein Neubau bei der Asse wäre nur mit großem Zeitverzug möglich.

Der erste Satz ist offenkundig korrekt; diese Auffassung teilen wohl die allermeisten Menschen der Region. Aber schon mit der zweiten Aussage gibt es Probleme: Das „erprobte technische Verfahren“ stammt nicht von Eckert & Ziegler, sondern von einem russischen Subunternehmen.

Aus demselben Grund trifft auch der letzte Satz nicht zu, denn für den Versuch mit den 100l Asse-Lauge lieferte besagte Moskauer Firma die Gerätschaften an – woraus man ohne weiteres schließen kann, dass das technische Equipment in akzeptablen Zeiträumen transportiert werden könnte. Das russische Unternehmen hat dies ja schon einmal geleistet.

Damit ist ein weiteres Argument dafür hinfällig, dass die Thuner die entscheidende Bremse für die Laugenaufbereitung seien.

Auswertung des Hearings durch Robin Wood und BISS

Bekanntermaßen sollte das Hearing den Mitgliedern des Braunschweiger Rates als Entscheidungshilfe dienen; zugleich war es als Information für Bürger gedacht, die bislang nicht sonderlich tief in die Materie eingestiegen sind. Die Bürger strömten in Scharen zur Veranstaltung – sogar die Tribünen, die eigentlich geschlossen bleiben sollten, waren hinterher recht vollständig besetzt. Eine ganze Reihe von Ratsmitgliedern folgte dem Aufruf ebenfalls. Nicht jeder fühlte sich nach dem Hearing informierter als zuvor; deshalb hoffen wir, einige Missverständnisse im Folgenden ausräumen zu können. Auswertung des Hearings durch Robin Wood und BISS weiterlesen

Stellungnahme zum Solidaritäts-Appell Herrn Königs

Herr König fordert zu Recht, dass die Menschen im Kreis Wolfenbüttel mit dem Asse-Problem nicht allein gelassen werden dürfen. Allerdings müssen bei den anstehenden Problemen – sowohl bei der Aufarbeitung der Asse-Lauge als auch der Rückholung der 126000 radioaktiven Müll-Fässer – in erster Linie Sachargumente zählen.

Für die Bearbeitung der Lauge als auch des radioaktiven Mülls in Braunschweig-Thune durch Eckert&Ziegler spricht nur ein Argument: die enorm hohe Umgangsgenehmigung, die eine Bearbeitung von Asse-Lauge und Asse-Müll wahrscheinlich zulassen würde!

Dagegen stehen jedoch gewichtige Sachargumente: Zum einen die direkte Nachbarschaft zur Wohnsiedlung und den beiden Schulen! Zum anderen die scheinbar schon derzeit vorhandenen Probleme im Umgang mit radioaktiven Stoffen: Die Strahlenwerte am Zaun liegen schon seit Jahren deutlich über denen von Atomkraftwerken und Zwischenlagern, wie z.B. Krümmel, Stade, Biblis und Gorleben!

Es geht hier also nicht darum, dass wir keine Solidarität leisten wollen. Das müssen wir auch schon aus eigenem Interesse: Die Asse ist nicht weit und eine radioaktive Belastung des Grundwassers könnte schließlich auch uns treffen. Es geht vielmehr darum, dass der Standort in Thune für die Bearbeitung radioaktiver Abfälle am denkbar ungeeignetsten ist.

Aus diesem Grund fordern wir auch eine Änderung des Bebauungsplans, die den Umgang mit radioaktiven Abfällen im Wohngebiet und neben Schulen unterbindet. Alles andere wäre ein Skandal!

Dr. Thomas Huk
im Namen der BISS