Archiv der Kategorie: Presse/TV

Pressemitteilung: „Störfallanalyse“ demaskiert / Ministerium übernahm haltlose Annahmen

PRESSEMITTEILUNG

Eckert & Ziegler: „Störfallanalyse“ demaskiert
– Ministerium übernahm haltlose Annahmen –

Das Politikmagazin „Panorama 3“ veröffentlichte am 18.09. brisante Details aus der seit Jahren geheim gehaltenen Störfallanalyse der Atomfirmen in Braunschweig. Diese dient eigentlich dazu, dem Atomstandort in Braunschweig ausreichende Sicherheit zu bescheinigen; jetzt aber ist sicher: Selbst der nach Behördeneinschätzung harmlose Störfall im November 2017 übertraf die vergleichbare Annahme in der Störfallanalyse zu GE Healthcare und Eckert & Ziegler um ein Vielfaches.

Dieser Umstand lässt am Fazit der Analyse zweifeln: Wenn nicht einmal ein Störfall, der tatsächlich eingetreten ist, von der Risikoeinschätzung abgedeckt ist, wie soll man dann glauben, dass bei einem größeren Störfall nicht einmal das nächste Wohnhaus evakuiert werden müsste?

Im Gegenteil, so BISS-Sprecher Thomas Huk, müsse man nun die Einschätzung des BISS-Stresstests zur Kenntnis nehmen. Dieser zeigt anhand offizieller Berechnungsvorschriften, dass bereits die Freisetzung von einem Tausendstel des genehmigten radioaktiven Inventars zu so hohen radioaktiven Belastungen führen kann, dass eine Evakuierung noch in 19 Kilometern Entfernung notwendig wird.

BISS-Sprecher Peter Meyer ergänzt: „Wir sehen die Verantwortlichen in der Pflicht, eine neue, diesmal fundierte und öffentlich einsehbare Störfallanalyse und zusätzlich einen Stresstest in Auftrag zu geben, um einen Überblick über alle Risiken zu erhalten. Der BISS-Stresstest ist dabei unbedingt zu berücksichtigen; er wurde gutachterlich bestätigt und bietet eine gute Grundlage.“

Meyer fügt hinzu: Mit dem geprüften BISS-Stresstest wird deutlich, dass aufgrund der enorm hohen Strahlengenehmigung eine aktuelle Gefährdungslage in Braunschweig besteht, auf die das Landesumweltministerium mit einem Stopp des Betriebes reagieren muss. Und zwar solange bis die Strahlengenehmigung vollständig überprüft wurde. Diese Prüfung läuft nämlich seit 5 Jahren und ist immer noch nicht abgeschlossen worden. Diesen Umstand werden wir nicht weiter akzeptieren. Die BISS und der Rechtshilfefonds Strahlenschutz Braunschweig bereiten sich auf eine Klage vor.

BISS e.V.

BISS-Demo: Stresstest gutachterlich bestätigt

– Pressemitteilung –

Die BISS hat heute abend mit einer Demo vor den Toren von Eckert & Ziegler auf ihren Stresstest hingewiesen.

Im Gegensatz zu der Störfallanalyse von Eckert & Ziegler, kommt der BISS-Stresstest auf einen notwendigen Evakuierungsradius von 20 km.

Das bedeutet, dass eigentlich niemand im Braunschweiger Land wohnen darf.

Der BISS-Stresstest basiert auf  den offiziellen Vorgaben des Gremiums des Bundesumweltministeriums und berücksichtigt die extrem hohe Genehmigung  von Eckert & Ziegler. Der BISS-Stresstest wurde inzwischen durch ein unabhängiges Gutachten bestätigt.

Der BISS-Stresstest wird nun den verantwortlichen Politikern der Stadt Braunschweig und im Niedersächsischen Landtag übergeben.

Um auf das unhaltbare Gefährdungspotenzial des Standorts hinzuweisen, das der BISS-Stresstest offenbart, hatte die BISS kurzfristig zu einer Demo aufgerufen, der trotz der Kurzfristigkeit und des schlechten Wetters heute weit über 100 Teilnehmer*innen gefolgt sind:

Mit Fahnen, Trillerpfeifen, Rasseln, Bannern, Plakaten sowie einer Rauchfahne, die die Gefahr durch eine radioaktive Wolke symbolisierte, haben die Teilnehmer auf das unhaltbare Gefährdungspotenzial des Standorts hingewiesen.
Ein mehrere Quadratmeter großes Plakat vor der Atomfirma Eckert & Ziegler weist seit heute auf das Motto hin: „Nix verpennen, BISS-Stresstest kennen“.

Politik und Verwaltung werden das im BISS-Stresstest aufgezeigte Risiko in allen weiteren Entscheidungen zur Kenntnis nehmen müssen.

BISS e.V.

Feuerwehr auf dem Thuner Gelände

Am heutigen 18.05.2018 wurde offenbar der sogenannte stille Alarm auf dem Gelände der Atomfirmen bzw. der Firma Buchler ausgelöst. Am späten Vormittag fuhren mehrere Mannschaftswagen sowie ein Löschzug aufs Gelände; zuvor war ein Kran vom Gelände gefahren worden, der dann während des Einsatzes auf der gegenüberliegenden Straßenseite parkte.

Die Feuerwehr Braunschweig äußerte sich auf Anfrage von Bürgerseite nicht dazu, bei welcher Firma sich der Vorfall ereignete; sie gab jedoch bekannt, dass keine Radioaktivität freigesetzt worden sei. Weiterhin wies der befragte Beamte darauf hin, dass weitere Einzelheiten gegebenenfalls von der Pressestelle der Feuerwehr an die Zeitung(en) weitergegeben würden.

Kommentar: Für Anwohner ist die Auskunft, man dürfe nichts Genaueres mitteilen, bezüglich des Nukleargeländes völlig unbefriedigend. Es klingt im Grunde wie: „Bleib mal ruhig, da war vielleicht mehr, aber ich darf nichts dazu sagen – das erfährst Du ggf. früh genug aus der Zeitung…“ Wie beim Störfall im November!?

Schacht KONRAD: Pläne gescheitert – Groko will Eingangslager

(06.02.18/KONPress) SPD und CDU wollen ein zentrales „Bereitstellungslager“ für die KONRAD-Abfälle errichten. Laut Koalitionsvertrag der Groko heißt es dazu: „Für einen zügigen Einlagerungsbetrieb ist die Errichtung eines Bereitstellungslagers unverzichtbar. Wir werden deshalb ein solches Bereitstellungslager einrichten und mit den Planungen dafür unverzüglich beginnen.“

„Das Abfallkonzept für Schacht KONRAD ist gescheitert“ erklärt Ludwig Wasmus von der Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD. In schönen bunten Bildern wurde vom Betreiber jahrelang erzählt, der Atommüll werde Just-in-time von den Atomkraftwerken nach Schacht KONRAD gebracht. Eine weitere radioaktive Belastung durch ein zentrales Eingangslager sollte so vermieden werden. Doch wieder einmal halten die Planungen für KONRAD der Realität nicht stand.

Ein Eingangslager KONRAD, wo auch immer gebaut, wäre eine neue große Atomanlage, die eine Vielzahl zusätzlicher Atomtransporte auslösen würde. Wasmus dazu: „Wenn das Projekt KONRAD nicht gestoppt wird, werden wir noch weitere unliebsame und gefährliche Überraschungen erleben. Sicherheit spielt dabei für die Verantwortlichen offensichtlich keine Rolle. Sie wollen den Atommüll nur so schnell wie möglich aus ihren Augen schaffen.“

Presseerklärung der AG Schacht Konrad

(Anmerkung: Jetzt dürfen wir alle raten, wo dieses Eingangslager wohl sein könnte…)