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Strahlung und Geschlechterverhältnis Thema bei Bundesgrünen

Die Bundestagsfraktion Bündnis90/Die Grünen veranstaltete am 07.04.2014 ein öffentliches Fachgespräch zum Thema „Auswirkungen ionisierender Strahlung auf das Geschlechterverhältnis“ (hier geht’s zum Kurzbericht mit Links zu den Beiträgen der Fachleute).

Für uns ist die Kenntnisnahme des Phänomens der „verlorenen Mädchen“ auf Bundesebene interessant, weil wir in privater Recherche auch für Thune bzw. die nähere Umgebung des Braunschweiger Nukleargeländes eine deutliche „Mädchenlücke“ ermittelt haben. Wir meinen, es reicht nicht, die vorliegenden Daten mit den bisherigen Modellen abzutun nach dem Motto: „Die Strahlung ist zu niedrig, um dafür verantwortlich zu sein“. Der Zusammenhang zwischen ionisierender Strahlung und dem Geschlechterverhältnis muss endlich in unabhängiger Forschungsarbeit aufgeklärt werden. Öffentliche Fachgespräche sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung.

Ein Fass war Attrappe – viele andere nicht!

Fass war Attrappe – so steht es in der neuen Printausgabe der NB zu lesen.
„Die Firma Eckert & Ziegler legt Wert auf die Feststellung, dass auf dem zugehörigen Foto nicht ein eigenes Fass, sondern eine Attrappe abgebildet ist, die als Requisite von den Demonstranten mitgebracht wurde“
Soweit richtig.
Allerdings legen Die Demonstranten darauf Wert, dass die in den folgenden Fotos abgebildeten Rostfässer nicht als Requisite mitgebracht wurden, sondern tatsächlich auf dem Gelände der Firma Eckert & Ziegler stehen.
Bei einigen Fässern wurde lediglich das Radioaktivitätssymbol übermalt und die Fässer gedreht, so dass man es nicht so leicht erkennen kann.
Weiterhin wurden und werden gelieferte rostige Fässer unter freiem Himmel auf der Kanalseite hinter den Hallen gelagert, vermutlich nicht leer (vergl. Bild 3 und 4).
Wie schon geschrieben: Wir legen Wert auf die Feststellung der tatsächlich auf dem Gelände vorhandenen rostigen Fässer!
(Zur Vorgeschichte:
http://www.unser38.de/braunschweig-innenstadt/politisches/buergerreport-erst-hofiert-dann-zensiert-d6836.html
http://www.unser38.de/wenden-thune-harxbuettel/vereinsleben/eine-zensur-findet-nicht-statt-d6814.html
http://www.unser38.de/wenden-thune-harxbuettel/politisches/ein-fass-war-attrappe-viele-andere-nicht-d6855.html
)
Die Mahnwachen gehen weiter!
Täglich Montag – Freitag 16:00 neben der Einfahrt zum Gelände!

Aufnahme am 3.3.2014 vom Mittellandkanal auf das Gelände. Deutlich zu sehen rostige Fässer mit Radioaktivitätskennzeichnung
Aufnahme am 9.3.14. Deutlich zusehen: die Kennzeichnung der gelben Fässer wurde übermalt und es wurden weitere dazugestellt.
Aufnahme am 18.3.14, diesmal vom Gieselweg aus. Eine Lieferung mit ebenfalls rostigen Fässern wird ausgeladen. Der größte Teil der Fässer landete wieder auf der Kanalseite, hinter den Hallen im Freien.
Aufnahme am 19.3.14. -Ohne Worte-

Rostige Fässer „überschminkt“

Rostige Fässer überschminkt

Von der Südseite des Thuner Geländes gut sichtbar (siehe Bild): Gelbe Fässer mit Atomkennzeichen, die deutliche Roststellen aufweisen. Die Fässer stehen im hinteren Teil des Areals, vor Blicken von der Straße durch dazwischenstehende Container geschützt.

Was befindet sich in diesen Fässern?

Wir wissen es nicht. Anfragen nach dem Inventar würden vermutlich beantwortet wie schon diverse Male früher: Auf dem Gelände gibt es Radioaktivität, aber was und wo genau, das hat man bereits beim Inventar der Container verheimlicht, mit Hinweis auf Betriebsgeheimnisse.

Warum stehen die Fässer dort?

Wir können uns vorstellen, dass sich Stoffe darin befinden, die abklingen sollen, bis sie unterhalb eines bestimmten Wertes strahlen, sodass sie mit dem normalen Müll entsorgt werden können („Freimessen“).

Wir halten das jedoch für unwahrscheinlich, denn in diesem Fall bestünde keine Notwendigkeit dafür, die Fässer länger auf dem Gelände zu belassen (sie haben nach menschlichem Ermessen, im Gegensatz zu den großen Containern, keinerlei Abschirmwirkung). Im Gegenteil, das Metall der Fässer wäre Rohstoff, der im Lager keinen Profit bringen kann und deshalb schnellstmöglich verkauft werden müsste.

Außerdem könnten in den Fässern Stoffe gelagert haben, die gerade verarbeitet werden, sodass sie aktuell leer wären. Eine Lagerung ergäbe in diesem Fall nur dann Sinn, wenn diese Stoffe anschließend wieder in dieselben Fässer verpackt würden und die Fässer unbeschädigt und rostfrei wären.

Allerdings:

Nachdem wir auf Facebook Fotos der rostigen Fässer veröffentlicht hatten, wurden die zuvor klar erkennbaren Radioaktivitätssymbole mit schwarzer Farbe übertüncht (siehe Bild). (Als ob hier gelten könnte: „Was ich nicht sehe, ist nicht da…“) Das ergäbe kaum Sinn, wenn die Fässer als Rücktransportmittel zu verwenden wären.

Es gibt noch eine Vermutung:

In der Zeitschrift „Wirtschaft“ der Industrie- und Handelskammer erwähnte Herr Eckert „von Vorbesitzern geerbte Müllprobleme“. Nun sind alle Firmen auf dem Gelände mit der Firma Buchler verknüpft, der das Grundstück gehört. Es sei daran erinnert, dass eine der Vorgängerfirmen Eckert & Zieglers, Amersham Buchler, Fässer, die sie in der ASSE verklappen wollte, falsch deklariert hatte. Außerdem ist bekannt, dass auf dem Gelände noch immer eine beschädigte Cäsiumbox lagert, die so stark strahlt, dass niemand weiß, wie sie transportiert werden kann.

Also doch ein ungenehmigtes Zwischenlager? Ist es da wirklich sehr weit hergeholt, wenn man befürchtet, die laut Herrn Eckert eindeutig vorhandenen problematischen Müllkontingente könnten evtl. sogar in rostigen Fässern lagern?

Es wird Zeit, dass das Inventar öffentlich wird.
Kommt zu unseren Mahnwachen, die ab Dienstag, 11.03., vorläufig an jedem Werktag von 16-17 Uhr vor dem Gelände an der Harxbütteler Straße stattfinden!

BISS e.V. Sonntagsspaziergänge

Die BISS e.V. wird an jedem zweiten Sonntag im Monat einen Spaziergang rund um das Gelände der Firmen Buchler GmbH, GE Healthcare Buchler und Eckert & Ziegler veranstalten. Dazu werden wir Persönlichkeiten wie z.B. Politiker einladen, um mit ihnen über den Atomstandort zu reden.

Der erste Sonntagsspaziergang findet am 9. März statt.
Treffpunkt ist um 14 Uhr das Werkstor von Eckert und Ziegler am Gieselweg.
Sie sind herzlich eingeladen!

Thune macht Schule…?

In Duisburg und in Braunschweig wehren sich die Anwohner gegen Atommüll direkt neben Wohnhäusern und Schulen. Bis dato liegt diese Konstellation bundesweit (hoffentlich) nur an diesen beiden Orten vor. Offenbar will man aber diese absurde Gemengelage nun auch bei der Suche nach dem Standort für ein mögliches Zwischenlager an der ASSE nicht ausschließen.

Der Grenzwert für die Strahlung wird rechtlich natürlich berücksichtigt, nicht aber der Abstand zu Wohnhäusern; es gilt tatsächlich das normale Baurecht, d.h. im Zweifelsfall betrüge der Mindestabstand lediglich die halbe Höhe der Lagerhalle. Als gäbe es nicht schon genügend Hinweise auf die Gefährdung durch Niedrigstrahlung (vgl. IPPNW u.a.) oder auf einen Zusammenhang zwischen Abstand und Erkrankungswahrscheinlichkeit (vgl. KiKK-Studie)!

Bleibt im Sinne der Menschen an der ASSE zu hoffen, dass bei der Standortsuche für ein mögliches Zwischenlager der größtmögliche Abstand zur Wohnbebauung eingehalten wird und man die Fehler aus dem Zuständigkeitsgeschacher in Thune dort nicht wiederholt. Alles andere wäre eine Schande für Niedersachsen. Eine gesetzliche Regelung, die Radioaktivität in Sichtweite von Wohnhäusern verbietet, ist längst überfällig.