Auf der Homepage der AG Schacht Konrad findet sich ein hervorragender Bericht zur Bürgerinformation über den Stand des neuen Bebauungsplanes: Die gute Vorbereitung sowohl der Verwaltung als auch der Bürger wird herausgestellt, ebenso aber auch das offensichtliche Staunen der Verwaltung darüber, dass die Bürger den Schwachpunkt der Definition von „Abfall“ herausstellten, denn dort liegt eines der möglichen Schlupflöcher für EZN (zum einen fällt Atommüll unter das Atomgesetz und nicht, wie sonstiger Abfall, unter das Kreislaufwirtschaftsgesetz, zum anderen wären Abfälle, die anderweitig weiterverwertet werden, u.U. kein Müll, die könnten dann weiterverarbeitet werden). Betont wird auch in diesem Artikel: Die Stadt will EZN Erweiterungsmöglichkeiten schaffen, das ist ihr Ziel. Wer dagegen protestieren möchte, kann bis zum 27.11. Einwendungen einreichen.
Alle Beiträge von annie
Bericht über das ökumenische Forum
Vor einigen Wochen fand in der Jugendkirche Braunschweig ein ökumenisches Forum zur Atommüllfrage statt; im Fokus standen insbesondere Asse II, Schacht Konrad und EZN/Braunschweig. Natürlich war die BISS vertreten! Die Evangelische Zeitung berichtet.
Beispiel Schweiz: Zynischer Umgang mit Menschenleben
Der folgende Artikel zur Grenzwertberechnung bei radioaktiver Belastung spricht für sich selbst. Jeder Absatz beinhaltet neue Gedankenanstöße, und jeder, der in dieses Gebiet einsteigen will, sollte ihn gelesen haben. Von der Tatsache, dass Mitarbeiter in beurteilenden Behörden mit der Atomindustrie verbunden sind, über utilitaristische Berechnungen, die warnende Studien außer acht lassen, wird mit anschaulichen Beispielen unterfüttert dargelegt, weshalb die Grenzwerte so sind, wie sie sind – und eigentlich geringer sein müssten. Weiterführend könnte man beispielsweise nachlesen, wie im März 2011, nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima, die europäischen Grenzwerte für Nahrungsmittel heraufgesetzt wurden. Glücklicherweise hat man sie später wieder heruntergesetzt – aber selbst diese Werte sind, siehe oben, unbedingt anzuzweifeln.
Initiativen informieren über Zwischenlager Leese
Der Runde Tisch Energiewende Stolzenau (am Steinhuder Meer), der Anti-Atom-Kreis Nienburg sowie in Unterstützung dieser Kreis-Initiativen die Bürgerinitiative Energiewende Schaumburg informierten in Stolzenau viele Menschen, denen zuvor offenbar gar keine oder nur spärliche Informationen über das strahlende Zwischenlager in ihrer Nähe zugegangen waren, über die Landessammelstelle für radioaktive Abfälle (LSSt). Dargelegt wurde unter anderem, dass EZN, der Betreiber dieser Anlage, Abfälle in Belgien bzw. den USA verbrennen lässt, wodurch zwar das Volumen, nicht aber die Strahlung vermindert wird. Das hat zur Folge, dass ein randvolles Fass verbrannten Atommülls deutlich mehr strahlt als eines mit nicht derart konditionierten Substanzen. Auf dem Gelände in Leese lagern mittlerweile mehr als 12,000 Fässer zu je 200 Litern. Ironischerweise nennt sich der Lagerort „Bio-Energie-Park Öhmer Feld“ – von „bio“ (griechisch für „Leben“), also nachhaltiger und lebensfreundlicher Wirtschaft, ist da offensichtlich keine Spur. Für November ist eine öffentliche Diskussionsveranstaltung mit Dr. Angelika Claußen (IPPNW) sowie Peter Dickel (AG Schacht Konrad) geplant, zu der auch das Gewerbeaufsichtsamt eingeladen werden soll. Man darf gespannt sein.
(Betr)Offenheit?
Keine Ahnung, warum mich das noch enttäuscht: Da haben wir als BISS bereits seit dem allerersten Antrag auf Sondergenehmigung trotz Veränderungssperre auf die hohe Wahrscheinlichkeit hingewiesen, dass es dabei nicht (nur?) um die Interessen der Antragsteller Buchler bzw. GE, sondern um Eckert & Ziegler geht. Wir haben dargelegt, dass wir Verlagerungen von Betriebsteilen fürchten, die den Nachteil ausgleichen sollen, den die Veränderungssperre möglicherweise für EZNs neuen Großauftrag bedeutet – und vielleicht für weitere Aufträge, die schon unter Dach und Fach gebracht worden sind. Und jetzt wird einfach mir nichts, dir nichts in einem Nebensatz aufgedeckt: Wir hatten recht. Gut, man kann Enttäuschung auch als Ent-Täuschung sehen, in dem Fall hätte sie sogar noch ihren Sinn: Ich persönlich traue spätestens jetzt in Bezug auf das Thuner Gelände niemandem mehr, der die Interessen EZNs geschäftlich vertritt, denn niemand von ihnen ist wirklich unabhängig. (Betr)Offenheit? weiterlesen