Archiv der Kategorie: Buchler

Stichwort des Tages: 2000-Stunden-Regelung

Wir regen uns seit fast drei Jahren immer wieder über dieselben Ungerechtigkeiten auf, argumentieren und fordern unser Recht auf Vermeidung unnötiger Gefahren ein, das wir mit Füßen getreten sehen. Damit Ihr auch Bescheid wisst, hier mal ein paar Infos zur sogenannten „2000-Stunden-Regelung“.

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Strahlung und Geschlechterverhältnis Thema bei Bundesgrünen

Die Bundestagsfraktion Bündnis90/Die Grünen veranstaltete am 07.04.2014 ein öffentliches Fachgespräch zum Thema „Auswirkungen ionisierender Strahlung auf das Geschlechterverhältnis“ (hier geht’s zum Kurzbericht mit Links zu den Beiträgen der Fachleute).

Für uns ist die Kenntnisnahme des Phänomens der „verlorenen Mädchen“ auf Bundesebene interessant, weil wir in privater Recherche auch für Thune bzw. die nähere Umgebung des Braunschweiger Nukleargeländes eine deutliche „Mädchenlücke“ ermittelt haben. Wir meinen, es reicht nicht, die vorliegenden Daten mit den bisherigen Modellen abzutun nach dem Motto: „Die Strahlung ist zu niedrig, um dafür verantwortlich zu sein“. Der Zusammenhang zwischen ionisierender Strahlung und dem Geschlechterverhältnis muss endlich in unabhängiger Forschungsarbeit aufgeklärt werden. Öffentliche Fachgespräche sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung.

Mahnwachen-Impressionen

Am 11.03. ging’s los: Seit mittlerweile fast vier Wochen finden täglich trotz der für Werktätige ungünstigen Zeit zwischen 16 und 17 Uhr Mahnwachen vor dem Werkstor von Eckert & Ziegler statt. Damit wollen wir insbesondere auf drei Sachverhalte aufmerksam machen:

 

 

1) Die neuen Messpunkte des Umweltministeriums führen nicht zu mehr Sicherheit, weil die Strahlung dank der 2000-Stunden-Regelung den Grenzwert faktisch übersteigen darf (und tatsächlich auch in bestimmten Bereichen übersteigt). Durch mehr Wiegevorgänge wird das Schwein nicht schwerer!

 

2) Die illegal platzierten Container mit (zumindest teils) radioaktivem Inhalt wurden trotz Anweisung der Stadt noch nicht abtransportiert. Stattdessen stellte man zwei neue Container auf, und zwar im hinteren Bereich des Geländes und ohne die üblichen „Füße“, die einen raschen Abtransport ermöglichen würden. Die Stadt prüft derzeit, ob es sich um Lagercontainer handelt, d.h. sie erkundigt sich bei den Firmen.

3) Mit Radioaktivitätskennzeichen versehene Rostfässer im Hof vertragen sich nicht mit sicherem Wohnen für Familie & Co!

Ihr findet das auch? Dann kommt einfach mal dazu!

1. Sonntagsspaziergang der BISS am 9. März

Bei extrem schönen Wetter trafen wir uns mit etwa 54 Interessierten zum ersten Sonntagsspaziergang um das Firmengelände der Atom-Firmen GE Healthcare Buchler und Eckert & Ziegler in Braunschweig-Thune.

BISS Interessierte beim Sonntagsspaziergang
BISS Interessierte beim Sonntagsspaziergang

Neulinge im Thema bekamen die Gelegenheit, ihre Neugier zu stillen und BISS-Aktive sowie auch unseren Ortsbürgermeister Hartmut Kroll zu befragen.

An einigen herausgehobenen Punkten unterhielten wir uns über die neuen Messpunkte oder die vielen illegalen See-Container mit, laut Gewerbeaufsichtsamt, „unbekanntem“ Inhalt.

BISS Sonntagsspaziergang am Ort
BISS Sonntagsspaziergang am Ort

Auch die  rostigen Fässer, die sogar neu angemalt wurden, nachdem wir sie mit Fotos als rostige Atommüllfässer entarnt hatten, wurden besucht.

BISS Sonntagsspaziergang Fässer
BISS Sonntagsspaziergang Fässer

 

 

Nach gut eineinhalb Stunden Rundgang um das Gelände beendeten wir die Kundgebung und rollten unsere Fahnen ein.

Der nächste Sonntagsspaziergang findet am 13. April statt und danach am zweiten Sonntag eines jeden Folgemonats.

 

Morgen, am 10. März, findet die Mahnwache und Kundgebung zum 3. Fukushima-Jahrestag vor dem Braunschweiger Rathaus statt und ab Dienstag eine – zunächst – einwöchige Mahnwache vor dem Werkstor bei Eckert & Ziegler.

BISS Sonntagsspaziergang am 9. März
BISS Sonntagsspaziergang am 9. März

Rostige Fässer „überschminkt“

Rostige Fässer überschminkt

Von der Südseite des Thuner Geländes gut sichtbar (siehe Bild): Gelbe Fässer mit Atomkennzeichen, die deutliche Roststellen aufweisen. Die Fässer stehen im hinteren Teil des Areals, vor Blicken von der Straße durch dazwischenstehende Container geschützt.

Was befindet sich in diesen Fässern?

Wir wissen es nicht. Anfragen nach dem Inventar würden vermutlich beantwortet wie schon diverse Male früher: Auf dem Gelände gibt es Radioaktivität, aber was und wo genau, das hat man bereits beim Inventar der Container verheimlicht, mit Hinweis auf Betriebsgeheimnisse.

Warum stehen die Fässer dort?

Wir können uns vorstellen, dass sich Stoffe darin befinden, die abklingen sollen, bis sie unterhalb eines bestimmten Wertes strahlen, sodass sie mit dem normalen Müll entsorgt werden können („Freimessen“).

Wir halten das jedoch für unwahrscheinlich, denn in diesem Fall bestünde keine Notwendigkeit dafür, die Fässer länger auf dem Gelände zu belassen (sie haben nach menschlichem Ermessen, im Gegensatz zu den großen Containern, keinerlei Abschirmwirkung). Im Gegenteil, das Metall der Fässer wäre Rohstoff, der im Lager keinen Profit bringen kann und deshalb schnellstmöglich verkauft werden müsste.

Außerdem könnten in den Fässern Stoffe gelagert haben, die gerade verarbeitet werden, sodass sie aktuell leer wären. Eine Lagerung ergäbe in diesem Fall nur dann Sinn, wenn diese Stoffe anschließend wieder in dieselben Fässer verpackt würden und die Fässer unbeschädigt und rostfrei wären.

Allerdings:

Nachdem wir auf Facebook Fotos der rostigen Fässer veröffentlicht hatten, wurden die zuvor klar erkennbaren Radioaktivitätssymbole mit schwarzer Farbe übertüncht (siehe Bild). (Als ob hier gelten könnte: „Was ich nicht sehe, ist nicht da…“) Das ergäbe kaum Sinn, wenn die Fässer als Rücktransportmittel zu verwenden wären.

Es gibt noch eine Vermutung:

In der Zeitschrift „Wirtschaft“ der Industrie- und Handelskammer erwähnte Herr Eckert „von Vorbesitzern geerbte Müllprobleme“. Nun sind alle Firmen auf dem Gelände mit der Firma Buchler verknüpft, der das Grundstück gehört. Es sei daran erinnert, dass eine der Vorgängerfirmen Eckert & Zieglers, Amersham Buchler, Fässer, die sie in der ASSE verklappen wollte, falsch deklariert hatte. Außerdem ist bekannt, dass auf dem Gelände noch immer eine beschädigte Cäsiumbox lagert, die so stark strahlt, dass niemand weiß, wie sie transportiert werden kann.

Also doch ein ungenehmigtes Zwischenlager? Ist es da wirklich sehr weit hergeholt, wenn man befürchtet, die laut Herrn Eckert eindeutig vorhandenen problematischen Müllkontingente könnten evtl. sogar in rostigen Fässern lagern?

Es wird Zeit, dass das Inventar öffentlich wird.
Kommt zu unseren Mahnwachen, die ab Dienstag, 11.03., vorläufig an jedem Werktag von 16-17 Uhr vor dem Gelände an der Harxbütteler Straße stattfinden!